Momberg, vor 800 Jahren zum ersten mal erwähnt

Der Name Momberg (Muminberg) wird zum erstenmal genannt in einer Urkunde des Klosters Haina. Sie ist ausgefertigt am 21. September 1226 und befindet sich heute unter den Akten des Urkundenarchivs Haina, das im Staatsarchiv zu Marburg reponiert ist.

Folgendes ist darin festgelegt:

Ritter Ludwig von Lotheim (soweit feststellbar heute Kirchlotheim , Krs. Frankenberg) hatte keine Nachkommen. Von den Grafen von Ziegenhain Ludwig, Gozmar und Rudolf hatte er Land zu Lehen bekommen in Ellnrode. Der Zehnte von den Erträgen der Liegenschaften stand ihm zu. Zu seinem Seelenheil verfügt er nun, dass dieser Zehnte dem Kloster Haina zur Verfügung stehen soll. Die obengenannten Grafen von Ziegenhain sind damit einverstanden. Unter den Zeugen ist als erster genannt: Eckehard, Dekan zu Momberg. Er war Pfarrer zu Momberg und Dekan des Sprengels (Bezirk, soweit sich die Rechte eines Geistlichen erstrecken) Amöneburg.

Eckehard von Momberg

Die Ersterwähnung von Momberg ist verbunden mit dem Namen der tatkräftigen Persönlichkeit: Eckehard von Momberg (Muminberg).

Er wird in dieser Urkunde genannt: Dekan zu Momberg. In einer Urkunde des Jahres 1227 heißt es genauer: Dekan zu Amöneburg und Pfarrer zu Momberg. Ob er in Momberg oder Amöneburg seinen Sitz hatte, ist wohl daraus nicht eindeutig zu erkennen. Die Wahrscheinlichkeit spricht mehr für Momberg. Bei vielen Verträgen wird er als Zeuge aufgeführt. Später wurde er Probst zu Fritzlar.

Zusammengestellt von Pfarrer Wilhelm Gerlach

 

Das Momberger Wappen

In Momberg hatte eine adelige Familie ihren Sitz. Pfarrer Malkmus schreibt in seiner Neustädter Chronik aus dem Jahr 1904 (S. 29):

In Momberg befand sich ehemals auch eine Burg, von welcher vor 50 Jahren noch einige  Mauerreste vorhanden waren. Sie stand in der Mitte des Dorfes in der Nähe des Backhauses an dem Wassergraben, der an der Westseite des Dorfes her in das untere Dorf herabführt und “Ketzerbach“ genannt wird. Daselbst hatte eine adelige Familie, die sich „von Mumenberg“ nannte, ihren Stammsitz. 1357 erscheint zum ersten Mal das Momberger Wappen verbunden mit dem Namen Ludwig von Momberg (Mumenberg). Es ist ein rundes Siegelwappen mit einem Durchmesser von 2,5 cm mit Umschrift.

Küch beschreibt es in seinen Siegelzeichnungen: “ 7 nach oben offene Eisenhüte sind in drei Reihen angeordnet und durch zwei Balken getrennt“. Mit Eisenhüten sind wohl Schutzhelme gemeint, die ähnlich heutigen Stahlhelmen oder Feuerwehrhelmen dem Träger Sicherheit geben sollten.

Von Pfarrer Wilhelm Gerlach

 

Der Ranzemann

Weit über die Grenzen des Dorfes hinaus werden wir Momberger mit einem gewissen Schmunzeln, gelegentlich mit einem spöttischen Unterton, aber doch mit Respekt, die “Ranzemänner“ genannt.

Dieser Name stammt aus einer Zeit, in der die Momberger ihren Lebensunterhalt aus der Landwirtschaft und dem Handwerk bestritten haben. Durch das damalige Erbrecht waren die Bauernhöfe zerstückelt und so verkleinert, dass sie als Erwerbsgrundlage nicht mehr ausreichten und jeder Mann noch ein Handwerk ausübte. Im Dorf waren fast alle Handwerksberufe zu finden. Die Momberger Handwerker waren für ihr Können und ihre Fertigkeiten im ganzen Umland bekannt und gern gesehene Handwerksleut. Sie zogen zu Fuß aus Momberg zu ihren nicht selten kilometerweit entfernten Arbeitsstellen. Dabei trugen sie über der Schulter ihren ledernen “Ranzen“, in dem sie die kleineren Werkzeuge und den Tagesproviant mitführten. Durch diesen “Ranzen“ haben wir Momberger den Namen Ranzemann erhalten.

Auf diesen Namen sind wir heute noch stolz und hören ihn gern, auch wenn er gelegentlich mit einem spöttischen Unterton versehen ist.